Veredelung
- Einleitung
- Kirschen und Misteln - ein Vergleich
- Selektion verträglicher Veredelungskombinationen
- Die Etappen des Krankheitsprozesses einer unverträglichen Veredelungskombination
- Die Veredelungsverträglichkeit - Störung einer symbiontischen Beziehung
- Streßsymptome in den Blättern
- Die Eiweißkörper und Enzyme
- Der Phenolstoffwechsel an der Veredelungsstelle
- Die biochemischen Prozesse der Unverträglichkeit
- Die Veredelungsunverträglichkeit
- Die Verwachsung der Veredelungspartner
- Unterlagenprüfung
- Veredelung als Möglichkeit der Baumerziehung
- Die maschinelle Veredelung zur Anzucht von Apfelbäumen
Das Veredeln war lange Zeit - in erster Linie wohl als Folge der Unkenntnis der Verwachsungsvorgänge - von einem Nimbus des Geheimnisvollen umgeben. Die ersten Berichte über die Ausübung des Veredelns stammen aus dem frühen Altertum. Zeugnisse von den Anfängen der Pfropfkunst und ihre Weiterentwicklung, angefangen von den Kulturvölkern des Altertums, den Veneziern, Äthiopiern, Indern und Chinesen, über die Griechen und Römer bis zu den europäischen Obstbau-Enthusiasten des Mittelalters und den Spezialisten der Neuzeit wurden von vielen Autoren in umfangreichen Abhandlungen zusammengetragen. Heute ist das Veredeln ein im Pflanzenbau weit verbreitetes Vermehrungsverfahren. Man versteht darunter die Übertragung eines Teilstückes (Edelreis) der zu vermehrenden Pflanze auf eine geeignete andere Pflanze (Unterlage). Entsprechend dem zum Veredeln verwendeten Pflanzenteil kann man die einzelnen Verfahren in Augenveredlung und Reiserveredlung einteilen. Das Pfropfen ist ein Sammelbegriff für mehrere Arten der Reiserveredlung (Rindenpfropfen, Geißfußpfropfen, Spaltpfropfen).